Die Axomera-Therapie ist weitgehend schmerzfrei. Die Behandlung dauert 30 Minuten. Ähnlich wie bei anderen stereotaktischen Verfahren werden bei der Neurostimulation ggf. nach einer lokalen Betäubung feine Sonden, dünner als Injektionsnadeln, präzise an die erkrankten Stellen des Körpers gesetzt, die Sonden verkabelt und die korrekte Lage mit Messungen überprüft. Danach werden spezifische elektrische Felder angelegt. Diese werden durch ein mikroprozessor-gesteuertes Stimulationsgerät erzeugt. Der Patient spürt ein feines, schmerzloses Kribbeln. Im Unterschied zu den konventionellen stereotaktischen Verfahren wird durch die Neurostimulation kein Gewebe zerstört.

Ablauf

Im Rahmen eines Ordinationsgespäches wird geprüft, ob eine Axomera-Behandlung bei Ihnen mit Ihren Beschwerden in Frage kommt. Ggf. sind weitere Abklärungen wie Röntgenbilder, MRT, neurologische Untersuchungen, allergologische Untersuchungen etc. notwendig.

Bitte bringen Sie vorhandene Befunde, Arztbriefe, MRT- und Röntgenbilder, eine Medikamentenliste und ggf. Hilfsmittel wie Einlagen zur Erstordination mit.

Behandlungsablauf

Es sind bei orthopädischen Erkrankungen in der Regel 4-6 Behandlungen im Abstand von mindestens 2-7 Tagen zwischen den Behandlungen erforderlich.  In Einzelfällen können mehr als 6 Behandlungen erforderlich sein. Die Behandlung der saisonalen Allergie „Heuschnupfen“ ist im Anfall möglich und es werden in der Regel 3 Behandlungen durchgeführt. Ein Therapieerfolg kann nicht in jedem Fall garantiert werden.

Nach der Behandlung können Sie in der Regel sofort aufstehen und normal gehen.

Patienten, die mit der Neurostimulation behandelt wurden, berichten über eine sofort- und eine Langzeitwirkung. Wenn die Therapie bei Ihnen anschlägt, bemerken Sie nach der 1. oder 2. Behandlung bereits eine Besserung.

Es kann nach der Therapie zu einer Müdigkeit kommen. Sie sollten dies bei Teilnahme am Straßenverkehr beachten. Bisher konnten keine schweren Nebenwirkungen beobachtet werden. In der Zeit nach der Behandlung sollte auch bei sofortiger Beschwerdebesserung eine langsame Belastungssteigerung erfolgen und möglichst nur eine eingeschränkte sportliche Betätigung für einige Wochen. Es wird im Gewebe in der Regel eine Nachheilung über die Schmerzfreiheit hinaus angenommen. Für gewisse Sporterkrankungen kann unmittelbar mit sportlicher Betätigung begonnen werden.

Wechselwirkungen mit anderen Therapien

Gleichzeitig mit der Axomera Behandlung sollte kein Kortison an die gleiche Stelle injiziert werden. Ansonsten kann die Behandlung mit einer Akupunktur kombiniert werden und auch sonstige Therapien wie Krankengymnastik sind möglich. Eine Wechselwirkung mit Medikamenten ist nicht bekannt. Sie können Ihre Medikation in der Regel weiter einnehmen. In seltenen Fällen kann es bei zu starkem eletrischem Feld zu einer Schmerz- (Symptom-) verstärkung kommen, die sehr lange anhalten kann. In diesen Fällen wurde mit einer neuerlichen Behandlung mit einem niedrigeren elektrischen Feld der verstärkte Schmerz wieder ausgeschaltet.

Kosten

Die Axomera-Behandlung wird von den allgemeinen Krankenkassen nicht übernommen. Einige Private Krankenkassen erstatten die Behandlung.

Die Behandlungkosten für Heuschnupfen sind geringer als für orthopädische Behandlungen und Kopfschmerzbehandlungen, da in der Regel im Folgejahr oder im übernächsten Jahr eine neue Behandlung erforderlich ist.

Axomera-Therapie
Wissenschaftliche Erklärungen

Nach der aktuellen Literatur erklärt sich die Wirkung der Axomera-Therapie am ehesten über die Neutralisation entzündungsfördernder Zellhormone. Diese werden als Zytokine bezeichnet und zu diesen Zellbotenstoffen gehören vor allem Substance P, Bradykinin, TNF-Alpha, Interleukine 1, 6, 8, Norepinephrine – alle diese Zytokine unterhalten die Entzündung und verstärken den Nervenschmerz (1,3-5). Gleichzeitige scheint die Neurostimulation wachstumsfördernde Zytokine zu stimulieren. Hierzu gehört zum Beispiel der Wachstumsfaktor PDGF (Platelat Derivat Growthfactor), TGF-Beta (Transforming Growthfactor), ILG (Insulin Like Growthfactor), alles Faktoren die auch in Autologen Biologicals (z.B Platelet Rhich Plasma, PRP) genutzt werden (2). Diese Zellhormone leiten die Regeneration des Gewebes ein und fördern die dauerhafte Ausheilung. Derzeit laufen mehrere Studien zu mehreren Anwendungen und mehrere Forschungsprojekte.

Link Information zur axomera-Therapie:

axomera.com

Literatur

1. Mccaig et al. Controlling cell behavior electrically: current views and future potential. Physiological Reviews (2005) vol. 85 (3) pp. 943-78
2. Creaney und Hamilton. Growth factor delivery methods in the management of sports injuries: the state of play. British Journal of Sports Medicine (2008) vol. 42 (5) pp. 314-320
3. Robinson. Electric Fields Review. The journal of Cell Biology (1985) pp.2023-2027
4. Shah et al. Biochemicals associated with pain and inflammation are elevated in sites near to and remote from active myofascial trigger points. Archives of physical medicine and rehabilitation (2008) vol. 89 (1) pp. 16-23
5. Shah. An in vivo microanalytical technique for measuring the local biochemical milieu of human skeletal muscle. Journal of Applied Physiology (2005) vol. 99 (5) pp. 1977-1984
6. Zhao et al. Electrical signals control wound healing through phosphatidylinositol-3-OH kinase-γ and PTEN. Nature (2006) vol. 442 (7101) pp. 457-460